Veranstaltung zu den Übergriffen rund um den Sanitaspark – So., 15.08. um 16:00 Uhr

Liebe Nachbar*innen,

seit einiger Zeit gibt es vor allem um den Sanitaspark herum immer wieder Vorfälle, bei denen Jugendliche (die teilweise sehr jung sind), Personen ohne Wohnsitz angreifen und sich aggressiv, sexistisch, homo- und transfeindlich gegenüber vorbeigehenden Personen verhalten.

Es gab an verschiedener Stelle schon Austausch zum Umgang mit der Gruppe und einzelne Initiativen. Sozialarbeiter*innen wurden involviert und wohl auch die Polizei.

Die Situation hat sich dadurch nicht gebessert. Zuletzt ging eine Mail über den Buttclub-Mailverteiler, in der eine Person ankündigte, den Jugendlichen bald mit Gewalt begegnen zu wollen.

Insgesamt scheint eine große Ohnmacht vorzuherrschen und auch wir haben keine Musterlösungen in der Tasche. Aber wir denken, dass wir uns gegenseitig unterstützen müssen und es nicht sein kann, dass unsere Nachbar*innen nicht mehr angstfrei auf die Straße gehen können. Wir wollen uns daher mit Betroffenen und interessierten Nachbar*innen treffen. Unser Ziel ist es, gemeinsam einen Umgang (oder viele kleine Umgänge) zu finden. Da die Polizei auch eine Bedrohung für viele im Viertel lebende Personen darstellt, wollen wir eine Lösung ohne die Polizei finden.

Wir treffen uns am Sonntag, den 15.08., um 16 Uhr im Innenhof hinter dem Infoladen in der Fährstr. 48.

Zum Innenhof geht es durch einen Durchgang links neben dem Infoladen. Bei starkem Regen gehen wir in den Infoladen. Es gibt die Möglichkeit, kostenlos Antigentests vor Ort zu machen.

Für eine homo- und transfreundliche Nachbarschaft!

In den letzten Monaten kam es im Reiherstiegviertel mehrmals zu körperlichen Übergriffen, Bedrohungen und Beleidigungen von queeren oder als solche wahrgenommenen Menschen durch eine oder mehrere personell wechselnde Jugendgruppe(n).

Wir finden es wichtig, solchen Diskriminierungen vehement entgegenzutreten und gemeinsam für ein homo-/transfreundliches Viertel einzustehen, in dem ein gegenseitiger respektvoller Umgang unabhängig von Geschlecht und sexueller Identität möglich ist.

Es gibt gegenwärtig eine Unterstützungsgruppe, die zum Ziel hat, Übergriffen vorzubeugen und Sicherheit für Betroffene zu schaffen. Ferner möchten wir mehr Sichtbarkeit für dieses Thema im Viertel erschaffen. Dafür treffen wir uns regelmäßig (gegenwärtig online).

Wenn du als betroffene Person Unterstüzung brauchst oder (unabhängig von eigener Betroffenheit) Interesse hast, zu unterstützen, dann melde dich gerne per Mail an solidarisch@riseup.net.

Recht auf Kiosk – Bericht von der Kundgebung am 27.02.2021

Zusammen mit dem Bündnis Wer Hat Der Gibt hatten wir vergangenen Samstag dazu aufgerufen, auf dem Stübenplatz unseren Protest und Widerstand gegen derzeitige Entwicklungen im Stadtteil sicht- und hörbar zu machen.

Konkret ging es vor allem um den verdrängten „Fährgetränke Kiosk“, der nach 25 Jahren vom Immobilieneigentümer und Rechtsanwalt Hans-Ulrich Seumenicht gekündigt und aus seinem Ladenlokal gedrängt wurde. Er sollte Platz machen für etwas Schickeres als „Kiosk, Shishabar, Wettbüro, Ramschladen“.

(Link zum Mopoartikel: https://www.mopo.de/hamburg/kiosk-zoff-in-wilhelmsburg-dieser-zettel-regt-einen-ganzen-stadtteil-auf–37454698).

Der Kioskbetreiber blieb trotzdem, zahlte weiter Miete und verließ die Ladenfläche erst kurz vor dem Zwangsräumungstermin. Herr Seumenicht fordert nun 10.000,- Euro Schadensersatz für die ihm entgangenen Profite, die er in der Zeit hätte machen können. Weiter lässt er diese Gewerbefläche seitdem leerstehen sowie andere Läden in der Veringstraße ungenutzt.

Damit haben wir ein Riesenproblem, und damit sind wir nicht alleine – wie die zahlreichen Anwesenden mit ihren Schildern und Bannern am Samstag deutlich machten. Für die Betroffenen ist es – wie der Sohn des Inhabers des ehemaligen Fährkiosks auf der Kundgebung berichtete – stärkend zu sehen, wie viele Menschen sich dafür interessieren, engagieren, Widerstand leisten und ihre Solidarität deutlich machen. 

Wer hat der gibt – Die Reichen sollen für die Krise zahlen

Diese Reichen sind nicht nur Namen und Gesichter aus der Zeitung, nein es gibt sie auch direkt vor unserer Nase. Hier in Wilhelmsburg sorgen Immobilien-Spekulant:innen für steigende Mieten, Verdrängung und Umgestaltung des Stadtteils.
Rechtsanwalt Hans-Ulrich Seumenicht (Kanzlei in der Weimarer Straße), ist einer von ihnen. Neben dem systematischen Ankauf von Gewerbeflächen im Viertel hat er schon zahlreiche Mieter:innen und Ladenbesitzer:innen vor die Tür gesetzt.

Aber uns reicht es schon lange!

Wir sagen Nein zu rassistischen Immobilien-Spekulant:innen, Leerstand, Luxussanierung und Profite auf dem Rücken von unseren Nachbar:innen.
Seumenicht enteignen – die Häuser denen die drin wohnen!

Kommt daher zur Kundgebung am Samstag, den 27.02.2021 – 15:00 Uhr Stübenplatz HH-Wilhelmsburg

Tragt Masken – Haltet Abstand – Bringt Banner und Schilder

Wer Hat Der Gibt – https://werhatdergibt.org/

FSK-Interview mit Wiso

Ein Interview mit zwei Personen, die bei Wilhelmsburg Solidarisch aktiv sind, findet ihr nun hier im Player und unter folgendem Link:
https://www.freie-radios.net/106887

Das Interview wurde im Schwerpunkt der Sendung Radio PoPo (Politik und Popkultur) zu Organisierung und Selbstorganisierung geführt. In dem Interview geht es darum, wie Wiso organisiert ist und warum es wichtig ist, in sozialen Bewegungen solidarische Netzwerke wie Wiso zu haben.

31.01. 11.20 Uhr: Gemeinsame Fahrradanreise zu Kundgebung gegen die Kündigung von Asklepios Pflegerin

Die Asklepios Klinik St. Georg hatte ihrer Pflegerin Romana Knezevic Ende letzten Jahres gekündigt, nachdem diese die Arbeitsbedingungen und den Betreuungsschlüssel an ihrer Klinik öffentlich kritisiert hatte. Das ist ein Einschüchterungsversuch mit dem Ziel Druck auf die anderen Arbeitnehmer*innen an den Asklepios Kliniken auszuüben, damit sie zu den Arbeitsbedingungen schweigen. Wir finden es wichtig, deutlich zu machen, dass Romana nicht allein ist. Am Montag ist Romanas Prozesstermin vor dem Arbeitsgericht. Am Sonntag, den 31.01.21 findet

um 12 Uhr am Rathausmarkt

eine Kundgebung zur Unterstützung von Romana statt. Es gibt eine gemeinsame Anreise aus Wilhelmsburg mit dem Fahrrad, bei der sich alle gerne anschließen können. Treffpunkt ist

Sonntag, 31.01., 11.20 Uhr vor dem Infoladen Wilhelmsburg

Um 11.30 Uhr fahren wir dann mit dem Rad los (auch bei Schnee).

Zur Prozessbegleitung wird, soweit wir wissen, nicht öffentlich aufgerufen. Aber am Tag darauf, am Dienstag, den 02.02. gibt es aber um 17 Uhr eine Onlineversammlung, die hier angekündigt wird:
https://www.hamburger-krankenhausbewegung.de/

Weitere Infos gibt es hier:
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Asklepios-will-Krankenschwester-nach-Kritik-entlassen,asklepios324.html

https://www.verdi-fu.de/wordpress/2021/01/19/solidaritaet-mit-der-gekuendigten-pflegekraft-und-betriebsraetin-romana-knezevic/

„Wer hat der gibt“-Adventskalender

Wer den politischen Diskurs über die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise verfolgt, ahnt: Bald wird es wieder heißen „Wir müssen den Gürtel enger schnallen“. Mit „Wir“ sind im Regelfall die anderen gemeint – diejenigen, die abhängig sind von Lohnarbeit und Sozialleistungen.

Das „Wer hat der gibt“-Bündnis hat Ideen, wie eine alternative Krisenerzählung aussehen könnte, in der nicht bei den ohnehin Prekarisierten gespart wird. Weil die Idee so schön ist, verlinken wir hier den Adventskalender von „Wer hat der gibt“:

„Weihnachtszeit ist Wünschezeit. Unser Wunsch ist eine Gesellschaft, in der nicht wenigen alles gehört, sondern allen möglichst viel. Eine demokratische Gesellschaft muss die Kontrolle über Eigentum ausweiten, um die Lebensbedingungen insgesamt zu verbessern. Mit unserem Enteignungs-Adventskalender werfen wir 24 Tage lang einen Blick auf Akteur*innen, deren Vergesellschaftung ein Gewinn für uns alle wäre. Der Kalender ist kein Worst–of, aber unser eigenes Gruselkabinett. Türchen auf!“