Debattenabend mit Wilhelmsburg Solidarisch
Donnerstag – 22. November – 18.30 Uhr – Go*Mokry (Mokrystr.1)
Unter dem Motto „Aus der Krankheit eine Waffe machen“ setzte sich in den 70er Jahren in der BRD das Sozialistische Patienten Kollektiv (SPK) mit der gesellschaftlichen Verfasstheit von Krankheit auseinander. Anschließend an den Gedanken, dass Krankheit ein notwendiges Resultat von kapitalistischen (und anderen) Herrschaftsregimen ist, widmen wir den kommenden Debattenabend diesem Themenkomplex. Bei Wilhelmsburg Solidarisch machen wir die Erfahrung, dass Krankheiten in den Leben vieler von uns eine Rolle spielen. Ebenso können sie strategisch genutzte Rückzugsmomente in anstrengenden Bedingungen sein. Welche Rolle spielt die gesellschaftliche Definition von Krankheit und Gesundheit bzw. „Normalität“ in Herrschaftsverhältnissen und welche in unseren Alltagserfahrungen? Wir wollen gemeinsam sowohl darüber debattieren, wie kollektiver Umgang mit Krankheit uns als Gemeinschaften ermächtigen kann, als auch über die Frage, ob wir kollektiv widerständiger werden können und Krankmeldungen nicht länger als einziger Ausweg aus konflikthaften Situationen erscheinen. Nicht zuletzt wissen wir um die Wechselwirkungen von Krankheit und Armut und wollen uns der Individualisierung und Privatisierung von Krankheit widersetzen. Um mit dem SPK zu enden, wollen wir das Verhältnis von Hemmung des Protests durch Krankheit ein Stückchen mehr in die Richtung verschieben, dass sich Krankheit als Protest entfalten kann.
Zur Vorbereitung auf den Debattenabend regen wir an, folgende zwei Texte zu lesen.
Sozialistisches Patienten Kollektiv – Die Geschichte des Sozialistischen Patienten Kollektivs
Text zum (Mit-)Lesen:Christine Miserandino – Die Löffel-Theorie
Text zum (Mit-)Lesen:Optional kann, wer mag, auch noch folgende Texte lesen:
Carolyn Lazard – Wie es ist, eine Person in Zeiten von Autoimmunität zu sein
Text zum (Mit-)Lesen:Text zum Lesen: Sozialistisches Patienten Kollektiv – Aus der Krankheit eine Waffe machen