Flyer-Schreibwerkstatt

Am Samstag, den 09.09. | 13:00 bis 18:00 Uhr | Infoladen Wilhelmsburg 

Bei Wilhelmsburg Solidarisch treffen sich Menschen, die sich gegenseitig bei Problemen mit Behörden, Vermietern und Chefs unterstützen. Um unsere Interessen durchzusetzen schreiben wir nicht nur Briefe oder beraten und begleiten uns gegenseitig, sondern nutzen auch direkte Aktionen.

Zu öffentlichkeitswirksamen Aktionen gehört meistens auch das Schreiben von Flugblättern. Also kurze und verständliche Texte, die den konkreten Anlass einer Aktion kommunizieren, eine politische Einordnung geben und nach Möglichkeit auch noch zeigen wie man sich gemeinsam wehren kann. Das ist häufig ganz schön knifflig und erfordert neben Übung, Kenntnisse über handwerkliche Kniffe und technisches Know-How zum kollaborativen Schreiben.

Damit sich mehr Menschen zutrauen zu schreiben und Leute mit Erfahrung ihr Wissen teilen können, organisieren wir am Samstag, den 09.09. von 13:00 bis 18:00 Uhr eine Schreibwerkstatt im Infoladen Wilhelmsburg (Fährstraße 48).

Es werden eigene Textentwürfe verfasst und diskutiert. Es soll einen Input zum Handwerk „Texte verfassen“ geben und wir schauen uns an welche technologischen Lösungen es für kollektive Schreibprozesse gibt. Alle die etwas (dazu-)lernen möchten oder sich über ihre Tricks beim Schreiben austauschen möchten, sind herzlich eingeladen!

Widerstand gegen Prekarität in Europa: Erfahrungen aus dem spanischen Staat und der BRD

Der neoliberale Kapitalismus in den G20-Staaten charakterisiert sich durch eine Verschiebung des Risikos vom Kapital auf die ganze Bevölkerung. In allen Lebensbereichen führt dies zu wachsender Armut, weniger Rechten am Arbeitsplatz und schärferer Überwachung und Repression bei Erwerbslosigkeit. Dagegen wehren sich Initiativen, Gruppen, Einzelpersonen. Egal, ob es sich um geklauten Lohn, falsch ausgezahlte Stütze oder das ganz alltägliche Beschissenwerden handelt: Widerstand ist notwendig und er muss wahrgenommen werden. Vor diesem Hintergrund wollen wir einen Austausch über verschiedene Erfahrungen mit der Prekarität und den Widerstand dagegen, auf der Arbeit, gegen die Erwerbslosigkeit und gegen Ausbeutung ermöglichen. Zusammen mit verschiedenen Initiativen sollen Erfahrungen diskutiert werden und gemeinsame Wege ausgelotet.

Eingeladen sind:
Baladre (Koordination spanischer Initiativen gegen die Prekarität)
ALSO (Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg)
GAS (Grupo de Acción Sindical)
• Wilhelmsburg Solidarisch

Organisiert von:
• Blauer Montag
• GAS Hamburg
• AGIJ e.V.

Sonntag – 2. Juli – 18.00 Uhr
AGIJ e.V. – Thedestraße 99

Broschüre zum Thema Arbeit

Welche Rechte habe ich?
Wie setzte ich meine Interessen durch?
Wo finde ich Verbündete?

Diese Fragen versucht unsere neue Broschüre zum Thema »Arbeit« zu beantworten. Denn wer vereinzelt oder in ungesicherten Arbeitsverhältnissen schuften muss, hat es schwer, sich zu wehren. Egal ob als Pflegerin in einem Ambulanten Pflegedienst, als Kurierfahrerin oder als Verkäufer, in der Leiharbeit und anderswo. Oft steht man dem Chef alleine gegenüber. Zum Teil kennt man seine Kolleg_innen kaum. Das macht es schwer, auch nur die gesetzlichen Mindestrechte einzufordern und durchzusetzen. Sich und die Kolleg_innen über ihre Arbeitsrechte zu informieren, kann ein erster Schritt sein, um dem Chef entgegenzutreten.

Du willst auch bessere Bedingungen in deinem Job durchsetzen? Du willst weniger arbeiten oder ganz aufhören zu arbeiten? Deine Chefin schuldet dir noch Geld? Wir unterstützen dich!

Bei Wilhelmsburg Solidarisch treffen sich einmal im Monat in der AG Lohnarbeit alle von uns, die über ihre Arbeitsverhältnisse reden wollen und überlegen, wir wir gemeinsam mit Kolleg_innen unsere Interessen durchsetzen können. Gerade wenn du im Betrieb das Gefühl hast, alleine zu sein, kann eine Unterstützung von außen wichtig sein. Wir halten zusammen und können dadurch mehr erreichen. Wir können dir mit Rat und Tat zur Seite stehen, Rechtsratgeber wälzen, Räume für Treffen organisieren, bei der Erstellung von Flugblättern helfen und gemeinsam Aktionen planen.

TERMINE
AG Lohnarbeit… Wir sprechen über unsere Arbeitsverhältnisse und überlegen, wie wir gemeinsam mit Kolleg_innen unsere Interessen durchsetzen können.
Jeden 2. Sonntag im Monat von 14.00 – 17.00 Uhr. Fährstraße 48.
Anlaufpunkt… Gegenseitige Beratung und Unterstützung bei Problemen rund um Arbeit, Aufenthalt, Jobcenter und Wohnen.
Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat von 16.00 – 18.00 Uhr. Fährstraße 48.

Treffen wegen der Zwangsräumung im Otterhaken

Liebe Zwangsräumungssolidarische,

im Januar ist die letzte Rate für die Anzeigen wegen Hausfriedensbruch bei Heikos Zwangsräumung  fällig geworden. Wir schlagen deshalb vor uns erneut zu treffen, um zu schauen, wer zur Zeit Geld benötigt, wieviel wir haben und wie wir uns weiter um eine gemeinsame Finanzierung kümmern müssen.

Am 26. Januar 2015 ließ der Bauverein Reiherstieg unseren Freund und Mitstreiter Heiko nach 15 Jahren aus seiner Wohnung im Otterhaken räumen. Der Grund war eine verspätete Mietzahlung und das Heiko sich auf Genossenschaftsversammlungen für mehr Transparenz und die Rechte der Mieter_innen eingesetzt hat. Wir haben damals versucht gemeinsam Heikos Zwangsräumung zu blockieren.

Alle Personen die sich im Treppenhaus aufgehalten haben, erhielten daraufhin
eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch. Die Verfahren wurden gegen
Geldzahlungen eingestellt. Damit wir uns auch in Zukunft trauen für
unsere Rechte einzusetzen und damit niemand auf den Kosten sitzen
bleibt, organisieren wir Soli-Partys und sammeln Spenden.

Wir treffen uns am Freitag, den 03.02 um 19:00 im Hausprojekt GoMokry (Mokrystraße 3, Bewegungsraum im EG)

Wenn ihr uns unterstützen möchtet, könnt ihr zu den Öffnungszeiten im Infoladen und im Black Ferry Spenden abgeben. 

Immer Ärger mit der AOK

aokii2016Am Dienstag konnten wir mit einem Go-In bei der AOK die Streichung von Schulden im vierstelligen Bereich erreichen.

Mal wieder hatte die AOK unrechtmäßig mehrere tausend Euro
Beitragsnachzahlung verlangt. Wieder wurde jemand monatelang als
Spitzenverdiener geführt. In Wirklichkeit war Stefan* zur
fraglichen Zeit erwerbslos. Und obwohl das der AOK mehrfach mitgeteilt
wurde, ignorierte sie Briefe und Anrufe und schickte weiter Mahnungen. Deshalb machten wir uns am Dienstag auf den Weg zur Geschäftsstelle der AOK in Wilhelmsburg, um die Streichung der Schulden kollektiv zu fordern.

Wir wissen, dass das Öffentlichmachen dieser Praktiken der AOK unangenehm ist. Deshalb informierten wir als erstes alle anwesenden Kund_innen über die Methoden der AOK und Stefans Konflikt. Der zuständige Mitarbeiter war davon gar nicht begeistert und wollte nur mit einer kleinen Delegation über Stefans Schulden sprechen. Wir ließen uns darauf ein und einige Kund_innen kamen nach dem Gespräch mit dem Mitarbeiter der AOK auf uns zu und fragten ob alles gut gegangen sei. Das war eine schöne Bestärkung.

Immer wieder haben Leute von uns Ärger mit den Krankenkassen. Manchmal
werden zu höhe Löhne zur Berechnung veranschlagt. In anderen Fällen wird
das Krankengeld trotz Attest direkt nach einer Woche eingestellt, weil »nach Aktenlage« entschieden wurde, dass man jetzt wieder gesund sei. Oder die Krankenkassen trödeln lange herum bis dringend benötigte Leistungen gezahlt werden. Die Krankenkassen versuchen Geld zu sparen, wo immer es möglich ist. Damit machen die Krankenkassen viele Menschen erst recht krank. Ausgerechnet wenn es uns nicht gut geht, müssen wir plötzlich Briefe schreiben, Anrufe tätigen und darum bangen morgen noch mit einem Auskommen und ohne Schulden dazustehen. Die Krankenkassenbürokratie macht Stress, statt gesund. Besonders, wenn man alleine ist.

Kollektive Aktionen und gegenseitige Unterstützung sind unser Weg, uns zu wehren, weniger allein zu sein und uns unseren Zugang zum Gesundheitssystem zu erkämpfen.

*Name geändert

Everyday all day: Perspectives on self-organization in everyday struggles

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Hier ist die deutsche Version dieses Textes.
Aquí encuentras la versión española.

It’s Monday morning and the weekend is over. There’s the blues again – trouble at work, trouble with government agencies, trouble with the landlord. As strong as we feel at demonstrations or amongst our circle of friends, we often feel alone facing the troubles in everyday life. It seems to be the same for others, too: there’s the neighbour who seems to be nice but is always tired and harried from her job, or the friend who is facing a lawsuit for being unable to pay his bills. But more often than not, everybody is dealing with allegedly private, personal problems alone.

To counter this miserable condition with political action, for quite some time now some left-wing groups rely on self-organization in everyday struggles. Be it in their respective neighbourhoods or having a specific topic (e.g. renting and evictions or unemployment), people get together to exchange experiences and find solutions for the impositions of bureaucratic-capitalist normality. They organize themselves as those affected by the terror of labor, deportations or the craziness of government agencies. Bureaucracy is countered by clever joint political action, isolation with practical solidarity.

This open forum will discuss the current state and future perspectives of self-organization in everyday struggles in a (self-)critical way. We want to give some of the above mentioned groups an opportunity to talk about the questions that arise out of their political praxis: What strategic topics and problems are currently debated? When are the groups successful – and where do they fail? What do everyday struggles and self-organization have to do with the possibility of broader social transformation?

The following groups will be represented on the panel:
• BASTA! is counseling unemployed people and organize them for joint political action against „Jobcenters“.
FAU Berlin successfully engages in grassroots union work.
• Oficina Precaria Berlin supports, counsels and organizes migrants facing problems with German government agencies and the German social system.
• Wilhelmsburg Solidarisch relies on self-organization and direct action where people are facing problems with landlords, government agencies and their bosses at work.

The event will be held in English. A simultaneous translation into German will be available.

Supported by the AStA of the Universität Hamburg and by the AStA of the Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg.

Friday – 2/12 – 19.30
Rote Flora – Achidi-John-Platz 1

El día a día de cada día: perspectivas sobre la autoorganización en las luchas cotidianas

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Es lunes por la mañana y el fin de semana se ha terminado. Vuelve el bajón: problemas en el trabajo, problemas con las oficinas estatales, problemas con la casera. Tan fuerte como nos sentimos en manifestaciones o entre nuestro círculo de amistades, a menudo nos sentimos solas ante los problemas de nuestra vida cotidiana. Parece que esto le sucede también al resto: ahí está la vecina que parece maja pero que siempre está cansada y harta de su trabajo, o la amiga que tiene un procedimiento judicial abierto por no haber podido pagar sus factural. Parece común que todo el mundo está enfrentándose a sus problemas privados y personales en solitario.

Para contrarrestar esta miserable situación con acción política, hace ya un tiempo que algunos grupos de izquierda se apoyan en la autoorganización en las luchas cotidianas. Estando en sus respectivos barrios o trabajando un tema específico (por ejemplo alquiler y desahucios, o el desempleo), la gente se junta para intercambiar experiencias y encontrar soluciones a las imposiciones de la normalidad burocrática y capitalista. Se organizan ellas mismas como aquellas afectadas por el terror al trabajo, deportaciones o la locura de entidades gubernamentales. La burocracia es contrarrestada con acción política común inteligente, y la soledad con solidaridad práctica.

Este foro abierto discutirá el estado actual y las perspectivas futuras de la autoorganización en luchas cotidianas de una forma (auto)crítica. Queremos dar a algunos de los grupos arriba mencionados la oportunidad de hablar sobre las cuestiones que surgen a raíz de su práctica política: ¿Qué temas y problemas estratégicos se están debatiendo en este momento? ¿Cuándo tienen éxito? ¿Cuándo fracasan? ¿Qué tienen que ver las luchas cotidianas y la autoorganización con la posibilidad de un cambio social más amplio?

Los siguientes grupos estarán representados en el panel:
• BASTA! asesora a gente desempleada y la organiza para acciones políticas conjuntas contra los Jobcenters.
• FAU Berlin se involucra con éxito en trabajo sindical de base.
• Oficina Precaria Berlin apoya, realiza consultas y organiza a migrantes que tienen problemas con las entidades gubernamentales alemanas y con el sistema social alemán.
• Wilhelmsburg Solidarisch se apoya en la autoorganización y en la acción directa allí donde la gente tiene problemas con sus caseras, agencias gubernamentales y sus jefas en el trabajo.

El evento será en inglés. Habrá disponible una traducción simultánea al alemán.

Viernes – 2.12. – 19.30
Rote Flora – Achidi-John-Platz 1