Debattenabend mit Wilhelmsburg Solidarisch
Donnerstag – 21. Juni – 19 Uhr – Go*Mokry (Mokrystr.1)
Bei den meisten ist mit 30 Schluss mit linker Politik. Wer Vollzeit arbeitet, Kinder bekommt oder im Aktivismus einfach keine Perspektive mehr sieht, hört auf. Kein Wunder, denn wer will schon sein Leben lang in Plena sitzen, die mit dem eigenen Leben wenig zu tun haben? Dadurch ist die linke Szene eine Jugendbewegung, will das aber nicht wahrhaben. Wir fragen uns, wie Politik aussehen kann, die unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse Ernst nimmt, uns im Alltag stärkt und zur Überwindung des Kapitalismus beiträgt. Warum wird die Sprache und Konsumentscheidung von Genoss_innen kritisiert, aber nicht deren Karriereplanung? Wir planen in AGs mit Tagesordnungen Projekte bis zum Burn-out, aber kann eine politische Organisationsform, die so sehr der Lohnarbeit gleicht emanzipatorisch sein? Sind Wohnprojekte und Kollektivbetriebe zu einem Ersatz für Gesellschaftsveränderung geworden, weil niemand mehr an eine Revolution glaubt?
Ausgehend von Texten aus dem Niedergang der 68er-Bewegung und dem der Autonomen wollen wir mit euch darüber sprechen, ob Aktivismus eine Sackgasse ist. Nach einem kurzen Input wird es viel Zeit zur Debatte geben. Zur besseren Vorbereitung empfehlen wir folgende Texte zum Lesen oder als Hörbuch:
Text zum (Mit-)Lesen: „Der Aktivismus als höchstes Stadium der Entfremdung“
Text zum (Mit-)Lesen: „Wir sind doch kein Kampagnenheinz“ ab Seite 9.
Text zum (Mit-)Lesen: „Die Autonomen machen keine Fehler, sie sind der Fehler“ ab Seite 14.