Arbeitstagebuch

Was ist ein Arbeitstagebuch?

Ein Arbeitstagebuch kann dir helfen, deine Interessen und Rechte am Arbeitsplatz durchzusetzen und dich mit deinen Kolleg*innen zu organisieren.

In einem Arbeitstagebuch notierst du deine Arbeitszeit und wichtige Ereignisse im Arbeitsalltag. So hast du einen Überblick und kannst deine Notizen für unterschiedliche Zwecke nutzen. Du kannst damit z.B. deine Lohnabrechnung überprüfen und sehen, ob du um deinen Lohn betrogen wurdest. Du kannst darin notieren, welche Versprechen der Chef auf der Betriebsversammlung gibt und das später nachweisen, wenn er sich nicht mehr daran erinnert.

Das Arbeitstagebuch kann nicht nur bei individuellen Konflikten hilfreich sein. Auch wenn es Probleme gibt, die mehrere Kolleg*innen betreffen, kannst du deine Notizen nutzen, um detailliert Missstände aufzuzeigen. Du kannst das Arbeitstagebuch als ein Tagebuch der falschen Versprechungen begreifen, mit dem du auf deine Kolleg*innen zugehen kannst: „Schaut her, die Chefin hat zwei Mal vor Zeugen gesagt, dass es bei Überstunden 2 Euro Zuschlag gibt. Und nichts ist passiert. Wie lange sollen wir uns das noch gefallen lassen?“

Das Arbeitstagebuch kannst du in einem Notizbuch, am Laptop oder in einer Smartphone-App führen. Du solltest es aber auf keinen Fall auf deinem Arbeitscomputer anlegen, weil dann dein Chef darauf zugreifen kann.

Lass dir deine Arbeitszeit und besondere Ereignisse von Kolleg*innen im Tagebuch schriftlich bezeugen. So habt ihr bei Forderungen gegen deinen Chef etwas in der Hand und könnt mit dem Gang vor Gericht drohen.

Wie kann ein Arbeitstagebuch aussehen?


Besondere Ereignisse
11.6.18: Heute hat die Chefin gesagt, dass sie die kaputte Klimaanlage in der Küche nächste Woche reparieren lässt. Zeug*innen: Anna und Arthur.

Einige Beispiele welche besonderen Ereignisse du notieren könntest

• mündliche Anweisungen und Absprachen
• Versprechungen, was der Chef in Zukunft ändern will
• Wenn du dich ungerecht behandelt fühlst oder beobachtest, dass Kolleg*innen schlecht behandelt werden
• Empfang und Versand von wichtigen Dokumenten oder E-Mails
• Streit und Konflikte
• Grenzüberschreitungen
• Missachtung der Arbeitssicherheit
• Wer Überstunden angeordnet hat und warum
• Tätigkeiten, die nicht eindeutig im Arbeitsvertrag stehen
• Sexistische, rassistische und andere Scheißsprüche