Guten Tag Herr Schulz, Guten Tag Herr Schwitalla, Guten Tag Herr Grigereit, wir schreiben Ihnen als Nachbar_innen und solidarische Wilhelmsburger_innen. Im Januar 2015 ließen sie unseren Nachbarn Heiko aus seiner Wohnung im Otterhaken 10 zwangsräumen. Wir haben Heiko unterstützt, weil die Verdrängung von Nachbar_innen uns alle angeht. Mit jeder Zwangsräumung steigen nicht nur die Mieten, wir verlieren auch Freund_innen und Nachbar_innen und die, die nach ihnen kommen, können sich die teureren Wohnungen eben leisten.   Aufgrund Ihrer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs haben nun ein Jahr nach der Zwangsräumung einige Unterstützer_innen Briefe von der Polizei bekommen. Daher schreiben wir Ihnen in einer Sache, die Sie zum Besseren verändern können: Sie können die Anzeige problemlos zurückziehen. Als Genossenschaft hat der Bauverein Reiherstieg sich mit seinem Verhalten schon ausreichend vom genossenschaftlichen Solidaritätsgedanken verabschiedet. Sie sollten die Chance nutzen und nun nicht nur von dieser sinnlosen Sanktionspolitik abrücken und von Ihrer Anzeige Abstand nehmen, sondern zukünftig keine weiteren Räumungen und keine Mieterhöhungen durchführen. Zumindest fordern wir Sie aber dazu auf, den Strafantrag zurückzunehmen. Wir rechnen mit Ihrer Antwort bis zum 20. Mai. Schreiben Sie dazu an: solidarisch@riseup.net Sollten wir bis dahin nichts von Ihnen hören, werden einige solidarische Nachbar_innen bald unterwegs sein, um Ihnen und Ihren Mieter_innen Informationen zukommen zu lassen und das Thema in gebotenem Umfang in den Haushalten und auf der Straße diskutieren.  Wir lassen uns auch durch ein Ermittlungsverfahren nicht abschrecken, sondern halten zusammen – denn hohe Mieten und Zwangsräumungen sind kein individuelles, sondern ein gesellschaftliches Problem. Wir werden auch weiterhin alle Mieter_innen unterstützen, die von Zwangsräumungen bedroht sind. Es muss Wohnraum für alle geben – unabhängig von Einkommen, Nachnamen oder Aussehen! Mit freundlichen Grüßen Solidarische Wilhelmsburger_innen