Über uns

Was wir tun

Jeder von uns macht früher oder später die Erfahrung, dass Chef_innen, Vermieter_innen oder Sachbearbeiter_innen uns ungerecht und respektlos behandeln. Jeden Tag treffen wir auf Menschen, die mehr Macht besitzen als wir. Wir haben festgestellt, dass wir erst dann unsere Interessen durchsetzen können, wenn wir ihnen die Stirn bieten. Alleine ist das schwer.

Deshalb treffen sich bei Wilhelmsburg Solidarisch Menschen, die sich gegenseitig bei Problemen mit Behörden, Vermieter_innen und Chef_innen unterstützen. Wir besprechen Konflikte in einer großen Runde bei unserem Anlaufpunkt. Hier beraten wir uns gegenseitig, denn häufig teilen wir ähnliche Probleme. Durch den gemeinsamen Ratschlag kommt das Wissen, das einzelne haben, allen zugute. Was uns interessiert oder wir nicht können, bringen wir uns gegenseitig in Workshops bei. Beim Bürotag machen wir unseren Papierkram, bereiten Veranstaltungen vor oder basteln am Computer.

Wir treten auch öffentlich in Aktion. Wir begleiten uns gegenseitig zu Ämtern, konfrontieren einen Chef, weil er keinen Urlaub bezahlen will oder versuchen mit Sitzblockaden eine Zwangsräumung zu verhindern.

Unsere Struktur

Wir organisieren uns basisdemokratisch, entscheiden also alle wichtigen Fragen gemeinsam – statt zu entscheiden wer für uns entscheiden soll. Wir geben unsere Anliegen nicht an Stellvertreter ab, sondern kümmern uns selbst um sie. Darum leisten wir keine einseitige Hilfe, sondern kämpfen gemeinsam. Damit das möglich ist, versuchen wir Wissensunterschiede aktiv und beständig abzubauen. So trauen wir uns mit der Zeit alle mehr zu und können Aufgaben auf viele Schultern verteilen.

Wir wollen ein solidarisches Netzwerk schaffen, an dem wir ein Leben lang teilhaben können – egal welche Sprache wir sprechen, wieviele Kinder wir haben und wieviel wir arbeiten. Unsere Struktur kann daher nicht in Stein gemeißelt sein, muss sich verändern und wachsen können. Sie muss sich den Menschen anpassen und nicht umgekehrt. Nicht nur hat jeder von uns unterschiedliche Fähigkeiten, Interessen und unterschiedlich viel Zeit, das alles kann sich auch schnell ändern. Deshalb schaffen wir vielfältige Möglichkeiten zum Mitmachen und überprüfen in regelmäßigen Reflexionsrunden, welche Treffen wir brauchen und  wie sie aussehen sollen.

Unsere Ziele

Regelmäßig stellen wir fest, dass unsere persönlichen Konflikte gesellschaftliche Ursachen haben. Viele Probleme können wir heute nur teilweise oder gar nicht lösen. Deshalb streben wir eine Gesellschaft an, in der alle Menschen gemeinsam über die sie betreffenden Fragen selbst entscheiden. Ein solcher Wandel lässt sich weder wählen noch verordnen. Er entsteht Schritt für Schritt, Tag für Tag.


Wie der Anlaufpunkt genau funktioniert, könnt ihr euch hier ansehen:
„Wie geht WISO?“  ist eine Sammlung von Verfahrensweisen, die aus unseren gemeinsamen Erfahrungen entstanden ist. Deshalb wächst die Sammlung und verändert sich. Sie ist kein festes Regelwerk. Sie soll uns im Gegenteil helfen, unterschiedliche Methoden auszuprobieren, auszubauen und wenn nötig zu verwerfen, um es besser zu machen. Außerdem hilft sie uns während des Anlaufpunkts als Spickzettel für diejenigen, die eine Aufgabe übernommen haben.